Folge 15 aus der Reihe „Klimawandel verstehen“
Moore sind wertvolle CO2-Speicher
Moore sind Feuchtgebiete. Sie speichern auf kleiner Fläche extrem viel CO2, denn abgestorbene Pflanzenteile verroten hier nicht. Das liegt zum einen daran, dass der Boden immer nass ist: Er besteht bis zu 95 % aus Wasser. Zum anderen machen die Pflanzen, die hier wachsen, den Boden extrem sauer. Darum gibt es hier auch keine kleinen Tierchen, die die Pflanzenreste fressen würden.
Den Moorboden nennt man Torf. Er besteht aus unvollständig abgebauten Pflanzen wie Seggen, Schilf und vor allem: Torfmoosen.
Obwohl es in Deutschland nur noch sehr wenige Moore gibt, speichern sie deutlich mehr CO2 als die Wälder in Deutschland:
Krass: Weltweit speichern Moore doppelt so viel CO2 wie Wälder.
Früher gab es riesige Moorflächen in Deutschland. Sie wurden trocken gelegt, um die Flächen zum Beispiel als Ackerland nutzen zu können. Außerdem kann man den getrockneten Torf als Brennmaterial verwenden. Und als Blumenerde.
Bei all diesen Umnutzungen wird das gespeicherte CO2 wieder freigesetzt.
Heute werden einige Moore wieder „vernässt“, damit sie wieder CO2 speichern. Außerdem sind Moore ein wichtiger Lebensraum für viele spezielle Tier- und Pflanzenarten.
Was du tun kannst
1. Geld für die Rettung der Moore sammeln
2. Keine Blumenerde mit Torf verwenden
1. Moore retten
Selbst losgehen und ein Moor retten ist schwierig. Wir können aber Umwelt- und Klimaschutzvereinen Geld geben, damit sie Moore kaufen und schützen und alte Moorflächen wiedervernässen. Dabei schüttet man die alten Gräben zu, mit denen das Wasser aus den Mooren geleitet wird. Diese wurden früher extra angelegt, um die sumpfige Fläche nutzen zu können.
Auch die Stadt Berlin wurde in einem ehemaligen Sumpfgebiet errichtet. Der Name kommt vermutlich vom slawischen Wort „Berlo“, was ‚Sumpf, Morast, feuchte Stelle‘ oder ‚trockene Stelle in einem Feuchtgebiet‘ bedeutet.
Das Tolle daran: Wenn eine alte trockengelegte Moorfläche wieder feucht wird, beginnt sie quasi sofort mit der Speicherung von CO2 im großen Stil. Anders als bei einem Baum, den wir klein pflanzen, ist die Klimawirkung direkt sehr groß.
Hier ein paar Ideen, wo du für ein Stück Moor oder auch für einen einzelnen Moorfrosch spenden kannst:
Ein Stück Moor kaufen mit dem NABU.
Moore renaturieren und vernässen mit „Moorfutures“, einem Klimaschutz-Projekt mehrerer Bundesländer mit Projekten in verschiedenen norddeutschen Bundesländern.
Um Spenden zu sammeln kann man Kuchen backen und verkaufen, bei einem Flohmarkt mitmachen, mit der Schule einen Spendenlauf organisieren oder die Menschen der Umgebung direkt fragen, ob sie für den Erhalt eines Moores und den Klimaschutz etwas spenden möchten.
2. Keine Blumenerde mit Torf verwenden
Früher war fast in jeder Blumenerde Torf. Heute gibt es im Baumarkt und Blumenladen meist eine große Auswahl an torffreien Erden. Das steht extra drauf.
Wahrscheinlich kaufst du selbst nicht so oft Blumenerde, aber du kannst andere darauf aufmerksam machen. Für „normale“ Blumenerde werden heute Moore in Osteuropa trockengelegt und abgetragen.
„Klimawandel verstehen“ – gefördert von: