Im März blüht und summt es schon kräftig. Immer mehr zurückkehrende Vögel läuten mit ihrem fröhlichen Gesang den lang ersehnten Frühling ein, der die Natur aus ihrem Winterschlaf weckt.

Im März wollen wir wissen, was Boden alles kann. Das Kalenderblatt zeigt, wie der Boden in den Wasserkreislauf eingebunden ist und wir erfahren, welche grundlegenden Funktionen er sonst noch erfüllt.

Die März-Themen:
•    Was kann Boden?
•    Aktivitäten: Wolke im Glas und Wurzeltöpfchen
•    Hintergrundwissen zu den Entdecktipps
•    In Berlin: Altpapier in Natur und Recycling
•    In Baden-Württemberg: Gewinnspiel für Klassen

Was kann Boden?

Böden haben viele verschiedene Funktionen:

Der Boden ist ein Wasserfilter. Wenn Regen- und Oberflächenwasser durch den Boden sickern, sind es insbesondere Tonminerale und Humus, die Schadstoffe herausfiltern und einige abbauen können.

Außerdem ist der Boden eine Art Wasserspeicher: Etwa 70% des Trinkwassers in Deutschland wird aus dem Grundwasser entnommen. Das ist Wasser aus einer tiefer im Boden liegenden, wassergesättigten Schicht, das sich über einer stauenden Schicht angesammelt hat.

Auf Böden werden 97% unserer Nahrung angebaut; sie haben eine Ernährungs- und Produktionsfunktion. Ohne naturbelassene Böden gibt es keine hochwertigen Lebensmittel. In Böden finden Prozesse statt, durch welche Nährstoffe für Pflanzen verfügbar gemacht werden.

Der Boden ist ein Klimaschützer, da er viel Kohlenstoff speichert. Er ist der größte terrestrische Speicher für Kohlenstoff, aber gleichzeitig auch eine der größten natürlichen Quellen für CO₂ in der Atmosphäre.

Hier ist von Kohlenstoff und CO₂ (Kohlenstoffdioxid) die Rede. Für die Kinder haben wir die Komplexität reduziert und sagen im Kalender, dass Bäume und Böden CO₂ speichern. Die fachlich korrekt Differenzierung würde hier den Rahmen sprengen.

Der Boden ist ein Archivar. Er hat ein langes Gedächtnis und erzählt Geschichten des Klimas und der Pflanzenwelt aus längst vergangenen Zeiten. Zugleich dokumentiert er über Jahrtausende hinweg Verunreinigungen und Zerstörungen.

Weitere Funktion, nicht im Kalender: Der Boden beeinflusst das Mikroklima. Die im Boden gespeicherte Wärme und die von den Pflanzen gesteuerte Verdunstung des Bodenwassers beeinflussen sowohl die Lufttemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit.

Spannender Fakt: In der Nähe guter Böden haben sich in historischer Zeit Siedlungen und Städte entwickelt. Diese Aufteilung der Landschaft ist bis heute noch gut zu erkennen, auch wenn sich im Zuge der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen die Nutzung sowie die Wertschätzung des Bodens erheblich gewandelt haben. So werden heute im Zuge der Siedlungserweiterung sowohl am Stadtrand als auch in ländlichen Regionen oft wertvolle und ertragreiche Böden geopfert.

Die Infografik zeigt symbolisch die 5 vorgestellten Bodenfunktionen. Ein figürlicher Boden jongliert sie als Icons. 

(Klicken Sie auf die Infografik, um sie als Schaubild herunterzuladen.)

 

Eine bodenlose Frechheit!

Der Regenwurm und die Kugelspringer sprechen über die Redewendung „Ich möchte im Boden versinken“. Weitere Redewendungen und Begriffsbildungen im Zusammenhang mit dem Wort Boden:

• auf fruchtbaren Boden fallen
• den Boden unter den Füßen verlieren
• eine bodenlose Frechheit
• vor Scham im Boden versinken
• wie aus dem Boden gestampft
• am Boden zerstört
• dem Erdboden gleichmachen
• Mutter Erde
• Mutterboden
• Dachboden

 

1. Wolke im Glas

Material: Schraubglas, Kühlakku oder Beutel mit Eiswürfeln, Streichholz, warmes Wasser
Dauer: 20 Minuten
Sozialform: Kleingruppen

Kindergartenkinder sind bei diesem Experiment die Zuschauenden. Für Grundschulkinder gilt, dass vorab über die sichere Handhabung von Streichhölzern gesprochen wird. Wenn es der Rahmen zulässt, ist es eine gute Gelegenheit für die Kinder, den Umgang mit Streichhölzern zu üben (Alltagskompetenz fördern). Vorab über die jweiligen Gefahren und Sicherheitsvorkehrungen informieren (Wo sind eigentlich Rauchmelder und Feuerlöscher? Eimer mit Wasser bereitstellen etc.) und ggf. eine Gelegenheit, kurz über die Wundversorgung von Verbrennungen sprechen (Erste Hilfe).

Ablauf: In ein Glas mit warmem Wasser wird ein brennendes Streichholz geworfen – schnell den Deckel drauf! Die Flamme erlischt im Wasser sofort, hinterlässt aber Rauch, der für das Experiment wichtig ist. Dann legt man einen Kühlakku oder die Eiswürfeltüte auf den Deckel. Das warme Wasser verdunstet zu Wasserdampf. Der warme Wasserdampf steigt langsam nach oben und kühlt in der Nähe des eiskalten Deckels ab. Kalte Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen als warme, darum kondensieren Wassertröpfchen an den Rußpartikeln vom Rauch. Wenn die Luft im Glas ganz nebelig wird, kann man die Wolke herauslassen. Schönes, einfaches Experiment zum Thema Wasserkreislauf.

Ausführliche bebilderte Anleitung
Arbeitsblatt Versuchsprotokoll für das Experiment

Lehrplan Berlin
NaWi: 
3.3 Die Sonne als Energiequelle; Kompetenzen: Erkenntnisse gewinnen
SU: 3.6 Wasser; Kompetenzen: Erkennen

Lehrplan Baden-Württemberg
SU:
Naturphänomene und Technik; Kompetenzen: Welt erkunden und verstehen

Kita-Kompetenzen
Beobachtungssinn schärfen, Zusammenhänge erkennen

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2. Wurzeltöpfchen

Material: Toilettenpapierrollen, Schere, Erde, Samen
Dauer: 30 Minuten oder als Vorbereitung für ein größeres Pflanzprojekt
Sozialform: Einzel- oder Tandemarbeit

Die Kinder können einerseits beobachten, wie aus einem scheinbar toten Samenkorn eine lebendige, wachsende Pflanze wird. Zum anderen üben sie, die Verantwortung für dieses Lebewesen zu tragen und es zu begleiten. Für ein Pflanzprojekt eignen sich schnellwachsende Pflanzen wie Bohnen oder Sonnenblumen. Wir haben auch ein Sonnenblumen-Forschungstagebuch, um das Wachstum zu beobachten. Prinzipiell kann jede Pflanze in diesem Töpfchen vorgezogen werden.

Ausführliche bebilderte Anleitung auf der Webseite


Lehrplan Berlin
Nawi: 3.5 Pflanzen, Tiere. Lebensräume; Kompetenzen: Erkenntnisse gewinnen

Lehrplan Baden-Württemberg
SU: Natur und Leben, Kompetenzen: Welt erleben und wahrnehmen

Kita-Kompetenzen
Schönes wahrnehmen und sich daran erfreuen; Verantwortlichkeit übernehmen 

Hintergrundwissen zu den Entdecktipps

Es ist Paarungszeit für die Zitronenfalter, die im Freien überwintert haben. Das können sie, da sie ein körpereigenes Frostschutzmittel besitzen. Durch das eingelagerte Glyzerin gefriert die Körperflüssigkeit nicht. Die Weibchen sind grünlicher, die Männchen oft leuchtend zitronengelb.

Die Weibchen legen im Frühling ihre Eier auf einen Faulbaum. Bald schlüpfen Raupen und fressen seine Blätter. Der Faulbaum ist neben einigen Kreuzdorngewächsen die wichtigste Nahrungsquelle der Zitronenfalter-Raupen. Der Faulbaum ist in der Natur sehr wertvoll, da er reichlich Unterschlupf bietet und für rund 36 Vogelarten und 45 Insektenarten Nahrungsquelle ist. Eine eher lustige Erklärung für seinen Namen ist, dass der Faulbaum zu faul sei, um zu einem großen Baum heranzuwachsen. Er wird tatsächlich nur 3–4 m hoch. Wesentlich schlüssiger ist der Hinweis, dass die Rinde einen unangenehmen Geruch verströmt, sobald sie angeritzt wird, womit sich der Faulbaum gegen Wildverbiss schützt.

Jetzt duften die Wälder nach Knoblauch! Der klassische Bärlauch ebenso wie der Wunderlauch sind über den Winter unter einer Blätterschicht begraben und von ihr geschützt. Durch diese Schicht müssen sich die Pflanzen im Frühjahr hindurcharbeiten, um ans Licht zu kommen. Oft wachsen sie durch alte Blätter hindurch.
Bärlauch und Wunderlauch sind leicht am Geruch zu erkennende Frühblüher und können jetzt z.B. für Pesto geerntet werden.
Bärlauch sieht dem giftigen Maiglöckchen ähnlich, doch dieses blüht ja erst im Mai - bis dahin ist die Bärlauchzeit längst vorbei. Außerdem duftet das Maiglöckchen nicht nach Knoblauch …

Wenn es nachts konstant wärmer als 5° C ist, machen sich viele Kröten auf den Weg zu ihrem Geburtsort, meist einem Tümpel oder einem stehenden Gewässer.

Wie alle Amphibien benötigen ihre Jungtiere Wasser für ihre Entwicklung. Die Wandersaison erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Monate mit dem Höhepunkt gegen Mitte März. Viele Kröten und Molche sind jetzt schon unterwegs.

Straßen bilden für wandernde Amphibien oft ein tödliches Hindernis. Daher werden immer helfende Hände gesucht, um den Tieren sicher über die Straßen zu helfen. Zunächst müssen Zäune aufgestellt werden, an denen Auffangeimer eingebuddelt werden – teils übernimmt das die Kommune oder die Straßenbauverwaltung. Stehen die Zäune, müssen diese jeden Tag kontrolliert werden, am besten am frühen Abend und am frühen Morgen. Befinden sich Amphibien in den Eimern, werden diese in Transporteimer umgefüllt und über die Straße getragen. In der Regel werden dabei auch Anzahl, Art und Geschlecht notiert. Wie die Hilfe funktioniert, wie man die Tiere richtig anfasst, wie man Grasfrösche von Springfröschen oder Bergmolche von Teichmolchen unterscheidet, ist schnell gelernt und super spannend.

Der NABU organisiert jedes Jahr Aktionen, bei denen man sich in der Amphibienrettung einbringen kann: Wo kann ich Kröten über die Straße helfen? Hier eine Übersicht für alle Bundesländer.

Im Berliner Ökowerk gibt es auch Krötenschutz als Klassenaktion.

Im Kalender Berlin: Altpapier

Die Wiederverwertungsquote von Altpapier liegt bei erstaunlichen 80%. Aus dem recycelten Altpapier werden beispielsweise Kartons und Schreibpapier hergestellt. Papier kann bis zu sieben Mal wiederverwertet werden. In Berlin wird jedes Jahr durch das Recycling von Pappe und Papier mehr Holz eingespart, als im ganzen Grunewald vorkommt! Der Entdecke-Kalender wird übrigens mit Biofarben auf 100% Recyclingpapier gedruckt.

Beispielhaft für Recyclingprozesse kann man mit den Kindern selbst einmal aus altem Papier neues herstellen. Der Rahmen zum Schöpfen kann dabei ebenso selbst hergestellt werden, etwa aus einem Holzrahmen und einen alten Fliegengitter.

Auf unserer Webseite gibt es dazu eine Anleitung.

In Baden-Württemberg: monatliches Gewinnspiel

Das Januar-Gewinnpaket durfte in Mannheim ausgepackt werden, gewonnen hat eine Dokumentation zum Trenn-Dich-Experiment. Auch für den Februar verlosen wir wieder ein Paket mit einem Bodenforschungs-Set, Stein-Memory, Bastelbögen und vielem mehr. 

Schickt uns einfach eine Rückmeldung zum Entdecke-Kalender: Wo hängt er, was habt Ihr in diesem Monat ausprobiert, gebaut, gebastelt, entdeckt? Was gefällt Euch gut, was wünscht Ihr Euch für den nächsten Kalender?

Am meisten freuen wir uns über Einsendungen mit einem Foto, z.B. vom Kalender im Klassenzimmer oder von Euch beim Entdecken.

E-Mail an: gewinnspiel@entdeckekalender.de
Einsendeschluss ist immer der letzte Tag des Monats, also husch husch ... ;)

Und nun: Auf nach draußen, den Frühling erleben! Die ersten Schmetterlinge und Kröten entdecken und leckeren Bärlauch ernten.

Herzliche Grüße vom Pindactica-Team

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