Es ist soweit: Das neue Jahr beginnt und mit ihm schlagen wir den neuen Kalender auf.

Im Januar stellen wir die allgemeine Frage: Was ist Boden? Wir sehen die Erde von oben, einen frisch bearbeiteten Acker, Wiesen und im Hintergrund blanker Fels. Ein Maulwurf kommt aus der Erde und lädt uns ein, mit ihm in den Boden einzutauchen und diesen zu erkunden …

Im Januar-Newsletter geht es um folgende Themen:
•    Was ist Boden?
•    Aktivitäten:
   - Boden-Mikado
   - Trenn dich
•    Hintergrundwissen zu den Entdecktipps
•    Weitere Tipps

Was ist Boden?

Die Bodenschicht ist ein komplexes Gemisch aus mineralischen Bestandteilen (40 %), organischen Stoffen (5–10 %) und aus Poren (50 %), die mit Wasser und Luft gefüllt sind. 
Der organische Anteil besteht aus Humus (totem organischen Material), Pflanzenwurzeln und Bodenlebewesen. Mehr als die Hälfte der weltweiten Pflanzenmasse sieht man nicht: Sie befindet sich nicht über, sondern unter bzw. in der Erde.

Die Infografik zeigt schematisch die Zusammensetzung des komplexen Bodengemisches. Die fünf aufgeführten Hauptbestandteile sind: Humus und Lebewesen (organische Bestandteile), Steinkrümel (mineralische Bestandteile). In den Zwischenräumen, den Poren, befinden sich Wasser und Luft.

Die Infografik als einzelne Bilddatei, zum Ausdrucken oder fürs Smartboard.

Fachwissen
Die mineralischen Bestandteile werden einerseits durch die Verwitterung von Gesteinen gebildet. Zum anderen entstehen sie beim Abbau abgestorbener Biomasse durch Bodenorganismen zu anorganischen Verbindungen.
Nach unten wird der Boden von festem oder lockerem Gestein begrenzt, nach oben meist durch eine Vegetationsdecke sowie die Erdatmosphäre. Die Beschaffenheit des Bodens beeinflusst das Pflanzenwachstum – und somit die Lebensgrundlage aller Menschen und Tiere.

Aktivitäten

Boden-Mikado

Material: Weihnachtsbaum, Säge, Feile, Schleifpapier, Pappkarton, Gummibänder, Holzleiste (ca. 30 cm lang), kleiner Hammer und kleine Nägel, Farben und Pinsel
Dauer: Projekt, Spielzeit pro Runde ca. 10 Minuten
Sozialform: Gruppenarbeit

Mikado spielt man meistens mit einem wilden Haufen von Stäbchen. Hier wird mit Holzscheiben gespielt, die flach am Boden liegen und die unterschiedlich großen Steinkrümel des Bodens darstellen: große symbolisieren Sand, mittlere Schluff und die kleinen Ton.
Im Februar, wenn es um die Entstehung von Böden gehen wird, können Sie mit den Kindern mithilfe dieser Spielsteine die unterschiedlichen Bodenarten „nachbauen“ (dazu mehr im Februar-Newsletter).

Hier finden Sie die ausführliche, bebilderte Anleitung für den Bau sowie eine Spielanleitung.

Lehrplan Berlin:
Kunst:
2.2 Gestalten

Lehrplan Baden-Württemberg:
Kunst/Werken:
Kinder werken, spielen und agieren; In der Welt handeln - Welt gestalten

Kita-Kompetenzen:
Geduld entwickeln; gemeinsam an einer Sache arbeiten; erkennen, dass Ausdauer und Arbeitsteilung zum Ziel führen können

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Trenn-dich! (in Berlin in der Beilage)

Material: 1 Schraubglas pro Kind bzw. pro Probe, Boden aus Garten, Beet etc., Wasser (ggf. Lineal zum Messen).
Dauer: Ansetzen ca. 10 Minuten, 20 Minuten warten, am nächsten Tag noch mal schauen und vergleichen
Sozialform: Einzel- oder Tandemarbeit

Die Kinder können Bodenproben von unterschiedlichen Stellen nehmen, vielleicht auch schon als „Hausaufgabe“ Boden mitbringen. So könnte eine Bodenprobe vom Großelternbesuch auf dem Land mit einer Bodenprobe aus dem Schrebergarten, vom Stadtpark und vom Schulhof miteinander verglichen werden. Es sollte nur "Erde", also Boden ohne Stöckchen, Wurzeln und Pflanzenreste gesammelt werden.

Am nächsten Tag, können die Kinder messen, wie hoch die gesamte Schicht ist, die sich am Boden des Glases abgesetzt hat. Danach messen sie die Höhe der unterschiedlichen Schichten. Nun werden die Steinkrümel je nach Größe (Sand, Schluff und Ton) sortiert und ihr Anteil an der gesamten Probe ermittelt. Um die einzelnen Proben vergleichbar zu machen, können die Anteile (Höhe der einzelnen Schichten) in Prozent ausgerechnet werden.

Die ausführliche, bebilderte Anleitung finden Sie hier,
eine Anleitung zum Ausdrucken und Auf-den-Tisch-Legen hier und zusätzlich gibt es ein Arbeitsblatt Versuchsprotokoll für das Experiment

Lehrplan Berlin:
Nawi: 3.2 Stoffe im Alltag
SU: 3.1 Erde

Lehrplan Baden-Württemberg:
SU: Natur und Leben, Welt erkunden und verstehen

Kita-Kompetenzen:
Fertigkeiten in der Handhabung von Arbeitstechniken entwickeln, Einsichten in Zusammenhänge gewinnen

Zusatz in Berlin: Weihnachtsbäume

Wenn man im Januar die vielen Weihnachtsbäume auf der Straße liegen sieht, kann man sich fragen, wo sie alle mal gewachsen sind. Die meisten Weihnachtsbäume stammen von Plantagen und werden mit Herbiziden und Pestiziden behandelt. Das schadet dem Grundwasser, den Böden, den ganzen Ökosystemen. Aber ein schöner Weihnachtsbaum in der Wohnung ist für viele eine wichtige Tradition. Alternativen sind bspw. Weihnachtsbäume mit FSC-Siegel (weniger Spritzmittel, keine Kahlschläge oder Entwässerungsmaßnahmen), Bio-Weihnachtsbäume (erkennbar an Siegeln wie Naturland, Bioland oder Demeter) oder Leihbäume im Topf. Letztere gibt man nach den Feiertagen wieder zurück und im nächsten Jahr kann eine andere Familie den Baum bewundern. Wenn sie zu groß werden, werden sie richtig ausgepflanzt.

Beim Bauen mit alten Weihnachtsbäumen könnte man mit den Kindern überlegen, wo diese Tradition herkommt und ob sie sich angesichts der Umweltkrisen vielleicht verändern wird. Käme für die Kinder eine Variante ohne echten Baum infrage? Welche anderen nachhaltigen Alternativen könnte es geben? 

Übrigens: Auf unserer Webseite finden Sie in der Rubrik Selbermachen noch weitere Upcycling-Ideen für Weihnachtsbäume.

Hintergrundwissen zu den Entdecktipps

Rotkehlchen sind auch im Winter zu entdecken. Sie sind Einzelgänger mit einem festen Revier, das sie durch ihren Gesang markieren. Rotkehlchen zählen zu den wenigen Vogelarten bei uns, bei denen auch die Weibchen singen (beide Geschlechter sehen gleich aus). Auch die Weibchen markieren auf diese Weise ihr Revier. Dringt ein Rotkehlchen in ein fremdes Revier ein, verwandeln sich die beliebten, niedlichen Vögelchen in aggressive Kämpfer. Da wird bis zu einer halben Stunde lang gekratzt und in die Augen gepickt, zuweilen enden solche Revierkämpfe sogar tödlich!
Rotkehlchen sind sogenannte Teilzieher. Das bedeutet, dass manche der Vögel ganzjährig in Deutschland bleiben, während andere im Winter in wärmere Gebiete ziehen, bspw. nach Vorderasien (je nachdem, wie kalt der Winter ist).

Der Zaunkönig ist auch im Winter zu entdecken, er zieht nur kurze Strecken. Er überwintert in Wäldern, Parks und Gärten, die über einen ausgeprägten Unterwuchs mit Sträuchern und Krautschicht verfügen. Manchmal zieht es ihn in dieser Zeit sogar ganz in die Nähe des Menschen und man findet ihn auch in Ställen und Scheunen. Wenn es sehr kalt ist, kuscheln sich mehrere Zaunkönige in einem Unterschlupf aneinander.
Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Der Zaunkönig ist der drittkleinste Vogel bei uns (nach dem Winter- und Sommergoldhähnchen), gleichzeitig ist sein Gesang aber einer der lautesten: Mit 90 db ist er so laut wie ein Presslufthammer oder ein LKW!

Der Grünspecht ist mit seinem Gefieder in der Wiese gut getarnt. Mit seiner langen, klebrigen Zunge schleckt er kleine Insekten auf, hauptsächlich Ameisen und besonders gerne direkt aus den Nestern im Boden. Als sehr standorttreuer Vogel verlässt der Grünspecht sein Brutgebiet im Winter nur bis auf wenige Kilometer und streift als Einzelgänger durch die kalte Landschaft. Wenn Schnee liegt, durchwühlt er diesen, um an seine Leckerbissen zu gelangen. Neben Ameisen frisst er andere Insekten, Regenwürmer und Schnecken sowie Beeren und Obst. Zwischen April und Mai beginnt die Brutzeit, wobei sich Männchen und Weibchen abwechseln. Sie sehen fast gleich aus, nur der Wangenfleck ist beim Männchen in der Mitte rot (im Kalender ist also ein Weibchen abgebildet). Grrünspechte brüten in Baumhöhlen, die sie selten selbst ins Holz schlagen. Da sind Buntspechte deutlich fleißiger, sie hacken sich jedes Jahr eine neue Höhle und überlassen die alten anderen Tieren. Der Gesang des Grünspechts ähnelt dem Lachen von Menschen und ist leicht zu erkennen.
Übrigens: Der Lebensraum des „echten“ Ameisenbären erstreckt sich über Mittel- und Südamerika.

Der Maulwurf lebt die meiste Zeit seines Lebens unter der Erde. Er kann nicht gut sehen – in seinen Gängen ist es ohnehin dunkel –, aber mit seinen Tasthaaren kann er feinste Vibrationen und Luftbewegungen wahrnehmen und so Regenwürmer aufspüren. Obendrein verfügt er über einen ausgezeichneten Geruchssinn. Seine Gänge schaufelt der Maulwurf mit seinen Vorderpfoten und drückt mit seinem walzenförmigen Körper den Aushub nach oben. Wenn er seine Richtung ändern will, vollführt er einen Purzelbaum. Er gräbt bis zu 20 m pro Tag und lockert dabei den Boden auf, was zu einer guten Durchlüftung und Nährstoffverteilung führt. So kann Regenwasser besser ins Erdreich eindringen und dort gespeichert werden. Insgesamt schafft der Maulwurf Tunnelsysteme mit bis zu 200 m Länge und im Winter bis zu 100 cm Tiefe.
Die meisten Tunnel dienen als Regenwurmfallen: Plumpst einer von ihnen bei seiner Wanderung durch den Boden in einen Gang, kommt er angelaufen und schnappt ihn sich. Er frisst den Wurm direkt oder beißt in den vorderen Abschnitt des Körpers, wodurch der Wurm gelähmt wird. Gelähmte Würmer werden in der Vorratskammer gelagert. Die Vorratshaltung ist sehr wichtig für Maulwürfe, denn ohne Nahrung können sie nur einen Tag überleben.

Weitere Tipps

Schulstunde der Wintervögel: Bei der „Stunde der Wintervögel“ von NABU und LBV werden alle Vögel bestimmt und gezählt, die innerhalb einer Stunde an einem Ort entdeckt werden. Für Schulkinder wird extra vom 8. bis 12. Januar die „Schulstunde der Wintervögel“ organisiert. Eine gute Möglichkeit, mit der Klasse Vögel zu beobachten und die Artenkenntnis zu trainieren - auch für Kitakinder schon geeignet.

Wieso vergräbt der Eichelhäher Eicheln im Boden und warum plustert sich das Rotkehlchen zu einer Federkugel auf, wenn es besonders kalt ist? Diesen und anderen spannenden Fragen können die Kinder nachgehen. Es gibt viel Material und einen Wettbewerb mit tollen Preisen.

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Der Winter ist eine gute Zeit, um mit dem Vogelstimmen-Lauschen zu beginnen. Es sind nur wenige Arten, die jetzt singen und in den kahlen Bäumen kann man sie beim Singen sogar beobachten. Um die Vogelwelt besser kennenzulernen, bietet der NABU ein eigenes E-Learning-Tool, den „Vogeltrainer“, mit den 30 häufigsten Winter- und Gartenvögeln an.
Bei der richtigen Bestimmung der Vögel hilft die NABU-App „Vogelwelt“.

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Mit dem Pindactica-Vogelquiz kann man sich spielerisch verschiedene Vogelarten einprägen, um sie beim nächsten Spaziergang auch draußen zu erkennen (Bilder und Gesänge). 

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in das neue Jahr, Gesundheit und Glück und viele spannende Entdeckungen im Januar!

Herzliche Grüße vom Pindactica-Team

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